100 Jahre Chorerlebnis mit passionierten Dirigenten

1922 bis 1924: Heinrich Laubach

*1897?

Vier Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges - (eine Zeit, in der weltweit die Konjunktur einbrach, in der die Inflation dazu führte, dass im Oktober 1921 die Mark noch ein Hundertstel ihres Wertes vom August 1914 aufwies, im Oktober 1922 nur mehr ein Tausendstel) - hatte der Gymnasialmusiklehrer Heinrich Laubach

von der Kaiser-Karl-Schule die Idee, seinen Gymnasialchor durch „gesangsfreudige Damen und Herren“ zu verstärken, die aber auch selbständige Konzerte geben sollten.

 

Am Freitag, 01.09.1922 erschien in beiden Itzehoer Zeitungen ein Aufruf zum Mitmachen, und am Mittwoch, den 06.September 1922 trafen sich bereits über 30 Damen und Herren im „Singesaal“ der Kaiser-

Karl-Schule zu ersten Chorprobe.

 

Mittwoch, 06. September1922: Gründungstag des Itzehoer Konzertchores

 

Innerhalb weniger Wochen erhöhte sich die Mitgliederzahl auf 70 Sängerinnen und Sänger und am 10. November 1922 trat der Chor das erste Mal mit einem A-cappella- Konzert an die Öffentlichkeit. Die Begeisterung und das Engagement aber auch das kulturelle Bedürfnis waren groß, denn noch nicht mal ein halbes Jahr später kam es zum ersten großen Oratorienkonzert mit der „Matthäus-Passion“ in der St. Laurentii-Kirche. Der Chor, der auf 100 Sängerinnen und Sänger angewachsen war, und ein 110-Stimmen

starker Knabenchor der KKS sangen in einer überfüllten Kirche. Diesem großartigen Start folgte im Jahr darauf die Aufführung der anspruchsvollen „Missa solemnis“ von Beethoven.

 

Eine überraschende Versetzung an das Gymnasium in Altona im Sommer 1924 beendete abrupt die vielversprechende Chorarbeit mit Heinrich Laubach, die dann aber vom Nachfolger Otto Spreckelsen in beeindruckender Weise fortgesetzt wurde.